Montag, 20. Februar 2012

Mangelnde Medienkompetenz kostet Unternehmen Millionen

Letzte Woche meldete sich die Chefsekretärin der Buchhaltung bei mir und beklage sich darüber, dass die E-Mails an den E-Mail-Verteiler nicht zugestellt wurden. Sie hat eine komische Fehlermeldung bekommen. Ich schaute mir dann die Fehlermeldung: "message size 8443010 exceeds size limit 5000000" an und erklärte ihr lang und breit in einer E-Mail, dass die E-Mail bzw. der Dateianhang die maximal erlaubte  Größe deutlich überschritten hat.

Heute rief mich die Kollegin nun wieder an und wollte nun wissen, wie sie das wichtige Dokument verteilen kann. Ich fragte sie nun um was für ein Dokument es sich handelt und ob es wirklich selbst erstellt ist und man es nicht irgendwo im Internet als öffentliches Dokument findet. Sie hat das Merkblatt zum Geldwäschegesetz von unserem Finanzchef bekommen, welcher sie beauftragt hat, diese wichtige Information im Unternehmen zu verteilen.

Nach kurzer Internet-Recherche konnte ich das identische PDF-Dokument im Netz von einer seriösen Quelle finden. Mich erstaunte vor allem die Dateigröße von 275KB, denn die E-Mail meiner Kollegin war ja doch deutlich größer und blieb deshalb "stecken". Meine Kollegin antwortete darauf, dass sie das Dokument selbst eingescannt habe, weil sie es von ihrem Chef in Papierform bekommen hat....

Täglich werden in Unternehmen vollkommen unnötig Dokumente per E-Mail versendet und sorgen für Probleme. Entweder wie hier in diesem Fall oder sie belasten die IT-Ressourcen. In dem aktuellen Fall hätte ein Internet-Link innerhalb der E-Mail gereicht und alle hätten sofort die E-Mail bekommen und könnten sich bei Bedarf dieses Dokument von einer zentralen Quelle herunterladen. Ich mag sogar behaupten, dass ein ziemlich großer Prozentsatz der per E-Mail versendeten Dateien sich in Original-Form irgendwo im Internet befindet. Vielleicht sollte man da mal ein AddOn/Plugin für E-Mail-Clients erfinden, welcher vor dem versenden von E-Mails prüft, ob es ein identisches Objekt nicht schon irgendwo im Netz an zentraler Quelle gibt.

Nicht zuletzt möchte ich anmerken, dass jenes eingangs erwähnte Dokument schon ein Jahr alt ist und es höchstwahrscheinlich keinen der Empfänger interessiert hätte!

Freitag, 10. Februar 2012

HOAX und die grenzenlose Dummheit der Menschen

In dieser Woche habe ich wieder zwei HOAX-Mails zugeschickt bekommen, von Leuten denen ich das mindestens schon drei Mal versucht habe zu erklären, dass sie auf eine Lügenmail mit Schneeballprinzip hereingefallen sind.

Das schlimmst ist aber, dass die Personen sich jedes Mal versuchen zu rechtfertigen und damit ihre mangelnde Medienkompetenz noch deutlicher heraus stellen.

In einem Fall war es das Müller-Milch-HOAX von 2005,  in welcher behauptet wird, dass der Chef Theo Müller der NPD Geld gespendet haben soll. Ich habe dem Absender gesagt, dass man so etwas nicht einfach so weitersenden darf, wegen möglicher Verleumdungsklagen. Ich habe auch noch einen Link hinzugefügt, in welchem der HOAX detailiert entschlüsselt und widerlegt wird. Als Antwort kam nur: "Warum hat das der Herr Müller, denn nie dementiert". Da wusste ich, dass er nicht mal dem Link gefolgt ist und sich die Sache durchgelesen hat.

Dann kam eine Warnung vor einer angeblich super gefährlichen Powerpoint-Datei:  "Das Leben ist schön". Diesen HOAX gibt es seit 2002 und ich habe den alle Jahre wieder mal im Posteingang und ich informiere die Absender immer wieder, aber es hat keinen Sinn. Egal wie viel Mühe man sich bei der Erklärung gibt, die Leute wollen oder können es nicht verstehen.

Die Krönung war heute, dass mein IT-Chef den letztgenannten HOAX sogar in das Intranet stellen wollte. Ich habe ihm gesagt, dass es eine Scherzmail ist, welche nur den einzigen Sinn hat Arbeitszeiten zu stehlen und Systemressourcen zu fressen. Die Antwort war: OK, aber trotzdem müssen wir solche Meldungen immer genau prüfen, es könnte ja doch mal was dran sein.

Irgendwo auf der Welt sitzen die Urheber dieser Kettenmails und lachen sich über die grenzenlose  Dummheit der Menschen kaputt. Sie haben mit ganz einfachen psychologischen Tricks jede Menge Opfer gefunden. Das schlimmst ist allerdings, dass die Leute unbelehrbar sind und dieser Trick in Intervallen immer wieder bei ihnen funktioniert.

Ich habe auch eine Idee für einen HOAX, wenn ich der wird bestimmt noch viele Jahre nach meinem Tod durch das Netz geistern:
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Immer mehr Männer von rätselhaften Virus befallen.


Das Bundesgesundheitsministerium gibt eine aktuelle Warnung heraus. Bitte leiten Sie diese wichtige Information an möglichst viele Personen weiter. Diese Warnung betrift alle männlichen Personen weltweit. Momentan sind noch keine Gegenmittel gefunden, das Max-Planck-Institut ist mit Erforschung schon sehr weit, allerdings sind die Kosten und der Zeitdruck extrem hoch.


Professor Dr. Med. Hoags  vom Max-Planken-Institut  gibt nun die dringende Empfehlung aus, alle männlichen Personen von runden Gegenständen fern zu halten, welche in irgendeiner Form an einem Ball erinnern könnten. Durch den übermäßigen Kontakt mit solchen Gegenständen kann es zu einem plötzlichen Ausbruch des Virus kommen. Dies äußert sich in der Form, dass männliche Personen diesen Rundungen vollkommen willenlos hinterher rennen. In den USA vermuten die Forscher einen Zusammenhang mit Alzheimer oder anderen Demenzerkrankungen.


Bitte leite diese E-Mail so schnell wie möglich weiter.


Professor Dr. Med. Hans-Werner Hoags
Institut für biophysikalische Chemie
Alter Postweg 13
04567 Grenzkanzen

Donnerstag, 2. Februar 2012

Adobe Acrobat Reader 10.1.2 Duplex-Druck-Problem

In der Version 10.1.2 vom Acrobat Reader gibt es einen sehr dämlichen Bug. Da hat sich wohl ein Umweltaktivist bei Adobe gedacht, dass man per default nun den Duplex-Druck - also beidseitigen Druck - aktivieren sollte.

Aus allen Abteilungen bekamen wir in den vergangen Tagen anrufe, weil nun bei jedem Ausdruck eines mehrseitigen PDF-Dokuments immer die jeweilige Rückseite des Papiers bedruckt wurde. Eigentlich eine sinnvolle Funktion um Papier zu sparen, leider sieht das bei offiziellen Briefen und Vertragsunterlagen nicht so gut aus. Bei Rechnungsduplikaten funktioniert das überhaupt nicht.

Mittlerweile hat Adobe einen Patch bereitgestellt, um den Bug zu beheben. Allerdings frage ich mich, warum man nicht eine Version 10.1.3 veröffentlicht? Denn die 10.1.2 gibt es nun schon ein paar Tage und ich habe extra mit der Verteilung der neuen Version einige Zeit gewartet, damit solche Probleme vermieden werden.

Nun hat es mich doch erwischt. Ich werde jetzt noch mal intensiv prüfen, ob nicht eine freie PDF-Reader-Alternative von http://pdfreaders.org/ eine bessere Lösung wäre, denn was Adobe da mit dem Reader veranstaltet, ist nicht mehr akzeptabel.