Es folgen einige Zitate aus der Microsoft-FAQ zu Office 365 und meine Übersetzungen dazu.
F: Kann ich zwischen den Office 365-Paketgruppen (Paket P oder E) wechseln?
A: Wir empfehlen Ihnen, jene Paketgruppe (Paket P oder E) zu kaufen, mit der Sie in Zukunft gerne weiterarbeiten möchten. Wenn Sie nach dem Kauf feststellen, dass Sie ein Paket aus einer anderen Paketgruppe bevorzugen, müssen Sie Ihr Abonnement kündigen und dann ein anderes Paket kaufen. (Das heißt, dass Sie beispielsweise das Abo für Paket P kündigen und dann Paket E kaufen.) Beachten Sie bitte, dass Ihre Daten dabei verloren gehen können, und Sie erneut Anmeldedaten erfassen müssen.
Übersetzung: Hier schreibt Microsoft ganz klar, wie man sich das Geschäftsmodell Cloud vorstellt.
F: Was ist Office 365?
A: Microsoft Office 365 macht leistungsstarke cloudbasierte Produktivitätsanwendungen für Unternehmen aller Größen zugänglich, sodass sie Zeit und Geld sparen ...
Übersetzung: Hört sich an wie die üblichen Marketing-Sprüche und mehr ist es auch nicht. Wie soll man auch Zeit sparen, wenn man trotz Cloud immer noch auf allen PCs Anwendungen installieren muss. Geld sparen im Vergleich zu...? Office 365 ist die wohl teuerste Cloud-Messaging-Lösung, selbst ein lokales Exchange ist günstiger zu haben.
F: Warum benötige ich Office 365?
A: An den heutigen wettbewerbsorientierten globalen Märkten benötigen Unternehmen aller Größen Technologien, die Flexibilität bieten und kosteneffektiv Werte für das Unternehmen schaffen. ...
Übersetzung: Fragt sich nur für welches Unternehmen sich letztendlich eine Kosteneffizienz ergibt. Wenn man zukünftig die volle Kontrolle über die beim Kunden installierten Office-Lizenzen hat, dann sehe ich da nur einen Gewinner.
F: Ist Office 365 „Office in der Cloud“?
A: Das Office 365-Dienstangebot ist Cloud-basiert, umfasst aber noch vieles mehr! ...
Übersetzung: Es ist eine Hybrid-Cloudlösung für Microsoft PCs. Der eigentliche Cloudgedanke von einer vollständig webbasierten Anwendungsmöglichkeit ist wohl in Redmond irgendwo verloren gegangen? Böse Zungen würden ja behaupten, da steckt System dahinter.
F: Mein großes/mittelständisches Unternehmen hat hohe IT-Anforderungen. Hochgradige Sicherheit, Zuverlässigkeit und Benutzerproduktivität sind ein Muss. Was bietet Office 365 und wie viel kostet es?
A: Wir von Microsoft sind der Ansicht, dass eine einzige Größe nicht für alle passt und die Kunden die Wahl haben sollten. ...
Übersetzung: Solche eine Wahl kann auch zur Qual werden, vor allem wenn man eine falsche Entscheidung trifft. (siehe Punkt 1)
F: Ich bin selbstständig bzw. führe ein kleines Unternehmen. Kann ich Office 365 auch ohne IT-Expertise in meinem kleinen Unternehmen nutzen? Wie viel kostet es?
A: Office 365 für Berufstätige und kleine Unternehmen bietet im Rahmen eines einfachen, monatlichen Abonnements einen benutzerfreundlichen Satz webfähiger Tools für kleine Unternehmen, unabhängige Berater und andere Berufstätige. ...
Übersetzung: Sie benötigen weiterhin einen Administrator, der Ihnen lokal die Office-Anwendung installiert, weil das Web-Office lange noch nicht ausgereift ist. Wer meint mit günstigeren Paketen etwas sparen zu können, wird sehr schnell an die Grenzen stoßen, denn die Kiosk-Pakete sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß. Zum Beispiel bietet jeder Freemailer heute deutlich mehr Speicherplatz für E-Mails.
F: Tritt Office 365 an die Stelle von Office Live Small Business?
A: Ja! Office 365 beinhaltet die wichtigsten Komponenten von Office Live Small Business - E-Mail, öffentliche Websites und mehr. Obwohl sich derzeit für Office Live Small Business-Kunden nichts ändert, wird der Umstieg auf Office 365 voraussichtlich Ende 2011 oder Anfang 2012 beginnen. Kunden, die ihre Konten umstellen möchten, erhalten Office 365 für kleine Unternehmen drei Monate lang kostenlos.
Übersetzung: Wenn die Fußfesseln erst mal festgezurrt sind, dann merkt man plötzlich, dass die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist. Dann doch lieber ein günstiges deutsches OfficePaket kaufen, ohne den Online-Zugriff des amerikanischen Herstellers.
F: Welche Systemanforderungen gelten für Office 365?
A: Für Office 365 gelten neue Systemanforderungen, mit denen sich Kunden und Partner vertraut machen sollten.
Übersetzung: Keine Windows Terminalserver, keine Windows 2000, kein MS Office XP, kein Office 2003, kein OpenOffice, kein Linux. Nicht zuletzt nur eine rudimentäre Unterstützung von MacOS, bzw. iPhone und iPad.
F: Was bedeutet das, von praktisch jedem Ort und über fast jedes Gerät zu arbeiten?
A: Die Office 365-Dienstangebote ermöglichen es Ihnen, von praktisch jedem Ort und über fast jedes Gerät mit E-Mails, Dokumenten und Daten zu arbeiten, ohne auf die vertrauten Produktivitätsumgebungen auf PCs, Telefonen und in Browsern verzichten zu müssen. ...
Übersetzung: Da brauch man nichts zu übersetzen, man muss nur deutlich machen, dass eben nur fast jedes Gerät funktioniert! Und viele dieser "fast-Geräte" vorher noch administrativ behandelt werden müssen.
F: Wird Office for Mac 2011 Kunden durch Office 365 zum Kauf zur Verfügung stehen?
A: Office for Mac wird nicht zum Kauf über ein Abonnement im Rahmen von Office 365 verfügbar sein. Kunden, die jedoch Office for Mac 2011 verwenden, werden einige der gehosteten Office 365-Dienste verwenden können.
Übersetzung: Beim Mac gibt es wohl noch keine Möglichkeit, die Gültigkeit der Lizenz Online zu überwachen.
F: Unterstützt Communicator for Mac 2011 eine Verbindung mit Lync Online?
A: Kunden, die Communicator for Mac 2011 verwenden, werden sich über Office 365 nicht mit Lync Online verbinden können.
Übersetzung: Man kann anscheinend das Standard-Programm zum Chatten beim Apple Mac nicht verwenden. Microsoft-Leute möchten trotz Cloud, wohl doch eher unter sich bleiben.
Fazit: Microsoft ist gut, vor allem im Marketing. Wer allerdings auf klare Strukturen, Flexibilität und Nachhaltigkeit wert legt, sollte zur Entscheidungsfindung besser eine unabhängige Fachkraft konsultieren.
Die verwendeten Zitate stammen von der Seite: http://www.microsoft.com/de-de/office365/faqs.aspx
Hier berichtet ein IT-Administrator über den täglichen Wahnsinn in der EDV = Ende Der Vernunft
Donnerstag, 7. Juli 2011
Mittwoch, 29. Juni 2011
Die Komplexität von Office 365 ist gut ... für Google Apps
1. Entwickelt für Teams
Office 365 ist für den Einzelkämpfer. Google Apps ist für Teams.
Alleine den Arbeitsalltag zu bewältigen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Anwender wollen Dokumente gemeinsam erstellen, bearbeiten und tauschen.
Mit Google Apps können Sie mit mehreren Personen im selben Dokument arbeiten. Man muss sich keine Gedanken darüber machen ob es möglich ist, dieses eine Tabellendokument zu teilen oder gemeinsam an einer Präsentation zu arbeiten.
Mit zwei Klicks können Sie Dokumente für Kollegen freigeben und in Echtzeit sehen wie die Kollegen darin arbeiten.
Sie benötigen keine zusätzlichen Lizenzen um mit anderen zu arbeiten. Externe Unternehmenskontakte können mit einem kostenfreien Google-Konto mit Ihnen zusammen arbeiten.
Quelle: http://googleenterprise.blogspot.com/2011/06/365-reasons-to-consider-google-apps.html
2. Produktivität überall
Office 365 ist für Microsoft. Google Apps Anwender haben freie Wahl.
Office 365 ist für Windows-basierte PCs und Geräte optimiert, somit wird Ihre Flexibilität reduziert. Google Apps Anwendungen funktionieren auf jedem Gerät und auf jedem Betriebssystem. Desktop, Laptop, Chromebook, Tablette, Smartphone. Windows, Mac, Linux, Android, Blackberry, iOS, Windows Mobile. Bearbeiten oder teilen Sie Ihre Dokument unterwegs von überall. Eine Arbeit auf dem Computer starten, weiter zu Ihrem Tablett-PC schieben und fertigstellen auf Ihrem Handy. Wenn das Internet die Plattform ist, dann funktioniert es einfacher.
Quelle: http://googleenterprise.blogspot.com/2011/06/365-reasons-to-consider-google-apps.html
3. Preisgestaltung
Microsoft bietet viel zu viele Preismodelle für Office 365. Es ist extrem schwierig im vorher zu wissen welchen Plan und welche Kategorie man nehmen soll. Denn die Einschränkungen sind teilweise gravierend. Sie können später nicht einfach zwischen den Office 365-Paketgruppen (Paket P oder E) wechseln! Sie müssen Ihr Abonnement kündigen und dann ein anderes Paket kaufen. Dabei können Ihre Daten verloren gehen, und Sie müssen erneut die Anmeldedaten erfassen müssen. (Quelle: Microsoft-FAQ)
Die Preismodelle reichen von 5EUR bis 22EUR im Monat. Bei Google gibt es einen Preis für alle: 40 EUR im JAHR!
Quelle: http://www.channelinsider.com/c/a/Microsoft/10-Ways-Google-Apps-Trumps-Microsoft-Office-365-440830/
Fazit: Treue Microsoft-Kunden sollten lieber bei einem lokalen Exchange bleiben, denn Exchange-Online ist massiv kastriert worden. Ebenso verhält es sich mit Sharepoint. Wenn es unbedingt Cloud sein muss, dann hat Google die Nase vorn. Nicht zuletzt wegen der langen Erfahrungszeit mit dem Thema Cloud und der millionenfachen Verbreitung von Googlemail. Das Thema Cloud wird von Microsoft mit dem Office 365 nur halbherzig umgesetzt. Wer in die Cloud investiert, der will auch von den Vorzügen profitieren und nicht doch wieder die lokalen PCs patchen und aktualisieren.
Noch ein lesenswerter Artikel, den man nur schwer ins deutsche übersetzen kann: http://www.zdnet.com/blog/google/complexity-of-office-365-is-a-good-thing-for-google-apps/3055
Office 365 ist für den Einzelkämpfer. Google Apps ist für Teams.
Alleine den Arbeitsalltag zu bewältigen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Anwender wollen Dokumente gemeinsam erstellen, bearbeiten und tauschen.
Mit Google Apps können Sie mit mehreren Personen im selben Dokument arbeiten. Man muss sich keine Gedanken darüber machen ob es möglich ist, dieses eine Tabellendokument zu teilen oder gemeinsam an einer Präsentation zu arbeiten.
Mit zwei Klicks können Sie Dokumente für Kollegen freigeben und in Echtzeit sehen wie die Kollegen darin arbeiten.
Sie benötigen keine zusätzlichen Lizenzen um mit anderen zu arbeiten. Externe Unternehmenskontakte können mit einem kostenfreien Google-Konto mit Ihnen zusammen arbeiten.
Quelle: http://googleenterprise.blogspot.com/2011/06/365-reasons-to-consider-google-apps.html
2. Produktivität überall
Office 365 ist für Microsoft. Google Apps Anwender haben freie Wahl.
Office 365 ist für Windows-basierte PCs und Geräte optimiert, somit wird Ihre Flexibilität reduziert. Google Apps Anwendungen funktionieren auf jedem Gerät und auf jedem Betriebssystem. Desktop, Laptop, Chromebook, Tablette, Smartphone. Windows, Mac, Linux, Android, Blackberry, iOS, Windows Mobile. Bearbeiten oder teilen Sie Ihre Dokument unterwegs von überall. Eine Arbeit auf dem Computer starten, weiter zu Ihrem Tablett-PC schieben und fertigstellen auf Ihrem Handy. Wenn das Internet die Plattform ist, dann funktioniert es einfacher.
Quelle: http://googleenterprise.blogspot.com/2011/06/365-reasons-to-consider-google-apps.html
3. Preisgestaltung
Microsoft bietet viel zu viele Preismodelle für Office 365. Es ist extrem schwierig im vorher zu wissen welchen Plan und welche Kategorie man nehmen soll. Denn die Einschränkungen sind teilweise gravierend. Sie können später nicht einfach zwischen den Office 365-Paketgruppen (Paket P oder E) wechseln! Sie müssen Ihr Abonnement kündigen und dann ein anderes Paket kaufen. Dabei können Ihre Daten verloren gehen, und Sie müssen erneut die Anmeldedaten erfassen müssen. (Quelle: Microsoft-FAQ)
Die Preismodelle reichen von 5EUR bis 22EUR im Monat. Bei Google gibt es einen Preis für alle: 40 EUR im JAHR!
Quelle: http://www.channelinsider.com/c/a/Microsoft/10-Ways-Google-Apps-Trumps-Microsoft-Office-365-440830/
Fazit: Treue Microsoft-Kunden sollten lieber bei einem lokalen Exchange bleiben, denn Exchange-Online ist massiv kastriert worden. Ebenso verhält es sich mit Sharepoint. Wenn es unbedingt Cloud sein muss, dann hat Google die Nase vorn. Nicht zuletzt wegen der langen Erfahrungszeit mit dem Thema Cloud und der millionenfachen Verbreitung von Googlemail. Das Thema Cloud wird von Microsoft mit dem Office 365 nur halbherzig umgesetzt. Wer in die Cloud investiert, der will auch von den Vorzügen profitieren und nicht doch wieder die lokalen PCs patchen und aktualisieren.
Noch ein lesenswerter Artikel, den man nur schwer ins deutsche übersetzen kann: http://www.zdnet.com/blog/google/complexity-of-office-365-is-a-good-thing-for-google-apps/3055
Montag, 20. Juni 2011
10 goldene Regeln für einen erfolgreichen IT-Dienstleister
1. Mach was der Kunde will und verwirre ihn nicht mit irgendwelchen Sicherheitsbedenken. Den Kunden interessiert in erster Linie die schnelle unkomplizierte Lösung seines Problems.
2. Sich sporadisch mit Computerzeitschriften aus dem Kiosk fortzubilden, reicht vollkommen aus. Es wird dir immer einen gesunden Wissensvorsprung vor deinen Kunden sichern.
3. Falls der Kunde auf einen Qualitätsnachweis besteht, dann frage deinen Softwarelieferanten. Der stellt dir und deiner Mannschaft gerne bunte Partner-Zertifikate aus um den Kunden zu beeindrucken.
4. Erwähne vor deinen Kunden mit keinen Wort, dass es lizenzkostenfreie OpenSource Alternativen gibt, da kommen nur unbequeme Fragen!
5. Empfehle deinen Kunden immer nur die Produkte, die einen gewissen Verbreitungsgrad haben. Qualität und versteckte Lizenzkosten spielen keine Rolle. Hier zählt nur eine lange Referenzliste und das Argument: "Das Produkt ist vom Marktführer". So hast du immer eine super Ausrede wenn irgendwas schief geht: "Das haben ALLE so gemacht, was hätten wir sonst nehmen sollen?" Oder du kannst mit dem Kunden gemeinsam auf auf einen großen US-Softwarekonzern schimpfen, weil er das sicher zu Hause ebenfalls schon oft getan hat.
6. Stell dem Kunden nicht zu viele Fragen zu seiner vorhandenen IT-Landschaft. Das verwirrt den Kunden nur und dir geht eventuell der Auftrag verloren. Geh einfach immer von einer Standard-Konfiguration aus, die Nacharbeit bringt zusätzliche Einnahmen!
7. Verkaufe deinen Kunden immer die billige Standardlösung, erwähne nie vor Vertragsabschluss Lizenzeinschränkungen und weitere Anpassungskosten. Die Kunden haben sich an diese Praxis gewöhnt und die Konkurrenz macht das in ihren Angeboten genauso.
8. Lass dir von deinen Kunden zur Sicherheit kleine Aktennotizen mit Hinweisen auf die fehlenden Lizenzen und Sicherheitskonzepte unterschreiben.
9. Vergiss all deine jugendlichen Ideale und vermeide Perfektion. Auch wenn du von den verwendeten Produkten selber nicht überzeugt bist, der Einsatz von proprietärer und patentgeschützter Software eines Marktführers sichert dir das Einkommen!
10. Es ist nicht so wichtig die verkaufte Software zu beherrschen. Bedenke immer, der normale Kunde hat von EDV absolut keine Ahnung. Deswegen ist es viel wichtiger die psychologisch geschickten Marketingsprüche des Software-Herstellers auswendig zu können, seien sie auch noch so absurd.
Wer sich an diese Regel hält, wird Erfolg als EDV-Dienstleister, IT-Consulting Agentur, etc. haben. Selbst IT-Entscheider drücken oft mal ein Auge zu, weil sich ihre Geschäftsführer vom geschickten Marketing eines Softwareherstellers haben überrumpeln lassen.
So sieht es aus in deutschen Unternehmen. Unglaublich schlechte IT-Ausbildung, selbst bei den jungen Kollegen. Wer Facebook-Stausmeldungen verschicken kann, wird oft schon als IT-Profi angesehen. Bei IT-Anschaffungen glaubt man anscheinend immer noch, je teurer die Software, desto leistungsfähiger sind die Mitarbeiter vor den PCs.
2. Sich sporadisch mit Computerzeitschriften aus dem Kiosk fortzubilden, reicht vollkommen aus. Es wird dir immer einen gesunden Wissensvorsprung vor deinen Kunden sichern.
3. Falls der Kunde auf einen Qualitätsnachweis besteht, dann frage deinen Softwarelieferanten. Der stellt dir und deiner Mannschaft gerne bunte Partner-Zertifikate aus um den Kunden zu beeindrucken.
4. Erwähne vor deinen Kunden mit keinen Wort, dass es lizenzkostenfreie OpenSource Alternativen gibt, da kommen nur unbequeme Fragen!
5. Empfehle deinen Kunden immer nur die Produkte, die einen gewissen Verbreitungsgrad haben. Qualität und versteckte Lizenzkosten spielen keine Rolle. Hier zählt nur eine lange Referenzliste und das Argument: "Das Produkt ist vom Marktführer". So hast du immer eine super Ausrede wenn irgendwas schief geht: "Das haben ALLE so gemacht, was hätten wir sonst nehmen sollen?" Oder du kannst mit dem Kunden gemeinsam auf auf einen großen US-Softwarekonzern schimpfen, weil er das sicher zu Hause ebenfalls schon oft getan hat.
6. Stell dem Kunden nicht zu viele Fragen zu seiner vorhandenen IT-Landschaft. Das verwirrt den Kunden nur und dir geht eventuell der Auftrag verloren. Geh einfach immer von einer Standard-Konfiguration aus, die Nacharbeit bringt zusätzliche Einnahmen!
7. Verkaufe deinen Kunden immer die billige Standardlösung, erwähne nie vor Vertragsabschluss Lizenzeinschränkungen und weitere Anpassungskosten. Die Kunden haben sich an diese Praxis gewöhnt und die Konkurrenz macht das in ihren Angeboten genauso.
8. Lass dir von deinen Kunden zur Sicherheit kleine Aktennotizen mit Hinweisen auf die fehlenden Lizenzen und Sicherheitskonzepte unterschreiben.
9. Vergiss all deine jugendlichen Ideale und vermeide Perfektion. Auch wenn du von den verwendeten Produkten selber nicht überzeugt bist, der Einsatz von proprietärer und patentgeschützter Software eines Marktführers sichert dir das Einkommen!
10. Es ist nicht so wichtig die verkaufte Software zu beherrschen. Bedenke immer, der normale Kunde hat von EDV absolut keine Ahnung. Deswegen ist es viel wichtiger die psychologisch geschickten Marketingsprüche des Software-Herstellers auswendig zu können, seien sie auch noch so absurd.
Wer sich an diese Regel hält, wird Erfolg als EDV-Dienstleister, IT-Consulting Agentur, etc. haben. Selbst IT-Entscheider drücken oft mal ein Auge zu, weil sich ihre Geschäftsführer vom geschickten Marketing eines Softwareherstellers haben überrumpeln lassen.
So sieht es aus in deutschen Unternehmen. Unglaublich schlechte IT-Ausbildung, selbst bei den jungen Kollegen. Wer Facebook-Stausmeldungen verschicken kann, wird oft schon als IT-Profi angesehen. Bei IT-Anschaffungen glaubt man anscheinend immer noch, je teurer die Software, desto leistungsfähiger sind die Mitarbeiter vor den PCs.
Mittwoch, 15. Juni 2011
Die Nachteile der Microsoft Office 365 Cloudlösung
Heute durfte ich an einer Office 365 Präsentation teilnehmen. Für das Unternehmen soll das gesamte Messaging bzw. die Groupware ausgelagert werden. Um Kosten zu sparen testet man nun diverse Cloudlösungen.
Der präsentierende Microsoft-Partner machte zwar einen kompetenten Eindruck, aber man merkte deutlich, dass mit diesem neuen System noch Erfahrungswerte fehlen. Fehlermeldungen bei der Präsentation wurden immer mit dem Argument "Es sei ja schließlich noch eine Beta-Version." überspielt. Es wurde sich sehr lange mit Sharepoint aufgehalten und die Workflows dort erklärt. Das war auch schon der einzige positive Punkt und ich bezweifle, ob das jemals einen Nutzwert für den Kunden dort hat.
Momentan liegen seitens Microsoft noch keine endgültigen Preise für Office 365 vor. Die Lizenzmodelle erinnern aber stark an so manche unglaublich komplexen Tarifmodelle von so manchen Mobilfunkanbietern.
Folgende Punkte stellten sich am Ende aber als KO-Kriterien von Office365 heraus:
1. Die E-Mail-Archivierung funktioniert nur so lange, wie man den Account aktiv hält, bzw. dafür bezahlt. Um die gesetzlichen Anforderungen (Steuerrecht) zu erfüllen, müssen die Accounts von ausscheidenden Kollegen noch 6 oder 10 Jahren weiter bestehen. Bei einer hohen Mitarbeiterfluktuation, bezahlt man dann irgendwann womöglich doppelt so viele Accounts wie aktive Nutzer.
2. Microsoft macht zwar ein Backup der Kundendaten. Der Kunde bekommt aber keinen Zugriff darauf. Er kann keinen Restore daraus machen, falls ein Mitarbeiter versehentlich alle Daten gelöscht hat.
3. Den Spamfilter muss jeder User selber pflegen und anlernen. Es gibt keine zentrale Administration.
4. Der Administrator hat keinen zentralen Überblick und kann keine Aussagen treffen, warum E-Mails nicht angenommen bzw. rausgeschickt wurden. Fehlender Zugriff auf auf die E-Mail-Logdateien.
5. Es können im System keine einheitlichen E-Mail-Signaturen vorgeben werden – jeder User muss diese selber pflegen. Dies kann zu rechtlichen Problemen führen.
6. Keine Verschlüsselung von E-Mails und kein signieren von E-Mails im Webaccess.
7. Man benötigt für jede gemeinsame Mailbox und jedes Gerät/System – welches im Haus E-Mails versendet – eine separate Lizenz.
8. Das lokale Office ist nicht für Terminalserver geeignet.
9. Des Weiteren muss sich erst zeigen, wie zuverlässig die lokale Office-Version funktioniert, denn die Gültigkeit der Lizenz wird alle 30 Tage per Onlineabfrage überprüft.
10. Für das Lync-Chatsystem muss ein Programm lokal auf dem PC installiert werden. Die Macversion hängt deutlich hinterher. Unter Linux, Android, iPad oder iPhone kann man das Messaging überhaupt nicht nutzen. Es wird ein proprietäres Protokoll verwendet. Man kann also nur mit externen kommunizieren, wenn diese ebenfalls Microsoft-Lync nutzen. Keine Verbindung zu anderen offenen Chatprotokollen (Facebook, GMX, web.de, GMail).
11. Freigabe von Dokumenten aus dem Sharepoint an externen Kontakte ist auf max. 50 Zugriffe beschränkt!
12. Im Webaccess kann man E-Mail und Kalender nicht in zwei verschiedenen Tabs oder Fenstern öffnen. Die Fähigkeiten moderner Browser werden nicht unterstützt.
Viele weitere Dinge funktionieren nur mit einem lokal installiertem Office bzw. Outlook. Dort soll man dann die Plugins von Drittanbietern verwenden. Also ein System mit dem die Mitarbeiter wirklich arbeiten können, kostet letztendlich deutlich mehr als zum Beispiel Google Apps.
Dabei sind noch nicht mal die Kosten für den hausinternen Aufwand eingerechnet, welcher bei lokal installierten Anwendungen nun mal anfällt. Fazit: Das ganze System macht den Eindruck als wenn die Microsoft-Marketingabteilung die Richtung vorgegeben. Meiner Meinung nach wird es sich in der Reihe der Microsoft Misserfolge "Windows ME, Zune, Vista, Windows Phone" einreihen. Denn ein extrem kompliziertes Lizenzmodell, keine konsistente Nutzung der Online-Möglichkeiten, künstliche Kastration von Anwendungen sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß.
Wenn sich IT-Entscheider dafür entscheiden, dann höchsten weil sie sich den Rücken frei halten wollen und hinterher sagen können: "Das ist der Marktführer, was hätte ich sonst nehmen sollen". Oder sie glauben immer noch, wenn sie vermeintlich Bekanntes kaufen, dann können sie sich Schulungskosten ersparen.
Mittlerweile sollte aber jeder IT-Entscheider wissen, dass keine noch so teure Software mangelnde IT-Kompetenz auf dem Stuhl vor dem PC ausgleichen kann.
Donnerstag, 3. Februar 2011
Wie inkompetente Dienstleister IT-Kosten explodieren lassen
Gestern Abend bekamen wir den Auftrag eine Abteilung komplett mit Microsoft Office 2010 auszustatten. Bisher haben die das aktuelle OpenOffice.org bzw. jetzt LibreOffice drauf. Meine Kollegin hatte schon den Hörer in der Hand um die Lizenzen zu bestellen, da kam ich auf die Idee doch noch mal genau nachzufragen warum plötzlich der Wechsel gewünscht wird. Mal ganz davon abgesehen, dass da ja noch Schulungsaufwand anfallen würde, wäre solch eine Umstellung nicht nur teuer, sondern ist in den 99 Prozent der Fälle überflüssig.
Ein externer Mitarbeiter eines Softwarelieferanten war gestern vor Ort und wollte dem Abteilungsleiter zeigen wie schnell man aus der neuen Versionen des tollen Verkaufsprogramms eine CSV-Datei erzeugen kann und damit dann Serienbriefe erstellt.
Der gute Mann zeigte auf seinem Notebook mit Office 2010 wie man die CSV-Datei in Excel lädt und dann mit Hilfe des Autofilters zum Beispiel eine Selektion nach mehreren Orten machen kann. Seiner Meinung nach wäre das einer der großen Vorzüge von Excel 2010.
Heute habe ich dem Abteilungsleiter gezeigt das man auch im lizenzkostenfreien LibreOffice einen Autofilter hat, welcher genau diese Funktion hat. Man muss nur einmal auf "Benutzerdefiniert" klicken und da öffnet sich ein separates Fenster in welchem man unterschiedliche Filter setzen kann. Also zum Beispiel alle Kunden aus Hamburg, Berlin und München anzeigen kann.
PS: Diesen Autofilter mit einfachen Mausklick gab es schon in Excel 2007. In Excel 2003 muss man - ähnlich wie bei OpenOffice.org - auf "Benutzerdefiniert" klicken, dort hat man aber nur zwei Selktionsmöglichkeiten. Man könnte also nur nach Hamburg und Berlin filtern. Aber negative Selektion sind dort mit Excel 2003 möglich: Zeige alle Kunden die nicht Produkt XY gekauft haben.
Ein externer Mitarbeiter eines Softwarelieferanten war gestern vor Ort und wollte dem Abteilungsleiter zeigen wie schnell man aus der neuen Versionen des tollen Verkaufsprogramms eine CSV-Datei erzeugen kann und damit dann Serienbriefe erstellt.
Der gute Mann zeigte auf seinem Notebook mit Office 2010 wie man die CSV-Datei in Excel lädt und dann mit Hilfe des Autofilters zum Beispiel eine Selektion nach mehreren Orten machen kann. Seiner Meinung nach wäre das einer der großen Vorzüge von Excel 2010.
Heute habe ich dem Abteilungsleiter gezeigt das man auch im lizenzkostenfreien LibreOffice einen Autofilter hat, welcher genau diese Funktion hat. Man muss nur einmal auf "Benutzerdefiniert" klicken und da öffnet sich ein separates Fenster in welchem man unterschiedliche Filter setzen kann. Also zum Beispiel alle Kunden aus Hamburg, Berlin und München anzeigen kann.
PS: Diesen Autofilter mit einfachen Mausklick gab es schon in Excel 2007. In Excel 2003 muss man - ähnlich wie bei OpenOffice.org - auf "Benutzerdefiniert" klicken, dort hat man aber nur zwei Selktionsmöglichkeiten. Man könnte also nur nach Hamburg und Berlin filtern. Aber negative Selektion sind dort mit Excel 2003 möglich: Zeige alle Kunden die nicht Produkt XY gekauft haben.
Freitag, 28. Januar 2011
Kompetenz von Webagenturen ermitteln - Ein Schnelltest
Hier ein kleiner Tipp für alle Unternehmen welche gerade eine neue Webagentur suchen oder die eigene Agentur testen wollen:
Bei der Agentur auf die Webseite gehen und in das Impressum schauen. Mit folgenden drei Punkten zeigen Agenturen selber fehlende Kompetenz:
1. Steuernummer 2. Haftungsausschluss 3. Mailto-Links
zu 1. Steuernummer gehört nicht auf die Webseite! Der Gesetzgeber fordert nur die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.
zu 2. Ein Haftungsausschluss für Links oder sogar Verweise auf Urteile gehören nicht in das Impressum. Damit lockt man u.U. Abmahnanwälte erst an.
zu 3. Mailto-Links setzten auf eine Technologie aus dem letzten Jahrtausend. Da freuen sich nur die Spammer drüber, Besucher der Webseite sind gute Kontaktformulare besser bedient.
Nachweise/Quellen:
http://blog.aysberg.de/keine-steuernummer-ins-impressum/
http://www.angstklauseln.de/
http://www.patchwork-webdesign.de/problemfall-impressum.html
http://blog.seibert-media.net/2009/10/12/warum-mailto-links-auf-websites-vermieden-werden-sollten/
Bei der Agentur auf die Webseite gehen und in das Impressum schauen. Mit folgenden drei Punkten zeigen Agenturen selber fehlende Kompetenz:
1. Steuernummer 2. Haftungsausschluss 3. Mailto-Links
zu 1. Steuernummer gehört nicht auf die Webseite! Der Gesetzgeber fordert nur die Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.
zu 2. Ein Haftungsausschluss für Links oder sogar Verweise auf Urteile gehören nicht in das Impressum. Damit lockt man u.U. Abmahnanwälte erst an.
zu 3. Mailto-Links setzten auf eine Technologie aus dem letzten Jahrtausend. Da freuen sich nur die Spammer drüber, Besucher der Webseite sind gute Kontaktformulare besser bedient.
Nachweise/Quellen:
http://blog.aysberg.de/keine-steuernummer-ins-impressum/
http://www.angstklauseln.de/
http://www.patchwork-webdesign.de/problemfall-impressum.html
http://blog.seibert-media.net/2009/10/12/warum-mailto-links-auf-websites-vermieden-werden-sollten/
Donnerstag, 27. Januar 2011
Wie Abteilungsleiter unbewusst und unnötig ihre IT-Kosten steigern
Heute haben wir wieder einen Auftrag für eine komplette Abteilung bekommen. Alle Arbeitsplätze sollen Microsoft-Office 2007 bekommen. Mal ganz davon ab, dass die Anwender nur ein Bruchteil vom installierten Libre Office nutzen, mutet man denen nun mit Office 2007 eine vollkommen andere Bedienoberfläche zu.
Was war jetzt der Auslöser dieser vollkommen Überflüssigen Aktion? Der Abteilungsleiter hat ein neues Notebook mit Office 2007 bekommen. Anstatt die Dokumente auf dem gemeinsamen Gruppenlaufwerk mit dem altbekannten Office-Formaten *.doc und *.xls zu speichern, hat er einfach die neue Formate *.docx und *.xlsx verwendet. Nicht das Libre Office diese Dateien nicht öffnen könnte, aber die Formatierungen waren danach systembedingt vollkommen dahin.
Jetzt bekommen 14 Arbeitsplätze ein neues Office-Paket zum Stückpreis von rund 200EUR. Das macht 2800EUR zusätzliche Kosten, denn Libre Office ist ja bekanntlich lizenzkostenfrei. Schulungen wurden natürlich nicht mit eingeplant, man geht mal wieder davon aus, dass sich die Mitarbeiter mit dem Microsoft Produktportfolio auskennen.
Natürlich werden sich die Mitarbeiter damit irgendwie arrangieren und in naher Zukunft wohl wieder eben so produktiv arbeiten wie aktuelle mit Libre Office. Nur hat man so durch die Ignoranz eines Abteilungsleiters Chancen für die Zukunft vergeben. Im IT-Bereich fehlt den Leuten eben eben der Weitblick, vielleicht kann er es ja mit den anderen Sparmaßnahmen im Büro wieder ausgleichen. Zum Beispiel sollen die Mitarbeiter die komplette Beleuchtung (Leuchtstoffröhren) auch in kurzen Arbeitspausen ausschalten. Auf den Toiletten hat er Zeitschaltuhren für die Boiler installieren lassen...
Was war jetzt der Auslöser dieser vollkommen Überflüssigen Aktion? Der Abteilungsleiter hat ein neues Notebook mit Office 2007 bekommen. Anstatt die Dokumente auf dem gemeinsamen Gruppenlaufwerk mit dem altbekannten Office-Formaten *.doc und *.xls zu speichern, hat er einfach die neue Formate *.docx und *.xlsx verwendet. Nicht das Libre Office diese Dateien nicht öffnen könnte, aber die Formatierungen waren danach systembedingt vollkommen dahin.
Jetzt bekommen 14 Arbeitsplätze ein neues Office-Paket zum Stückpreis von rund 200EUR. Das macht 2800EUR zusätzliche Kosten, denn Libre Office ist ja bekanntlich lizenzkostenfrei. Schulungen wurden natürlich nicht mit eingeplant, man geht mal wieder davon aus, dass sich die Mitarbeiter mit dem Microsoft Produktportfolio auskennen.
Natürlich werden sich die Mitarbeiter damit irgendwie arrangieren und in naher Zukunft wohl wieder eben so produktiv arbeiten wie aktuelle mit Libre Office. Nur hat man so durch die Ignoranz eines Abteilungsleiters Chancen für die Zukunft vergeben. Im IT-Bereich fehlt den Leuten eben eben der Weitblick, vielleicht kann er es ja mit den anderen Sparmaßnahmen im Büro wieder ausgleichen. Zum Beispiel sollen die Mitarbeiter die komplette Beleuchtung (Leuchtstoffröhren) auch in kurzen Arbeitspausen ausschalten. Auf den Toiletten hat er Zeitschaltuhren für die Boiler installieren lassen...
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