1. Mach was der Kunde will und verwirre ihn nicht mit irgendwelchen Sicherheitsbedenken. Den Kunden interessiert in erster Linie die schnelle unkomplizierte Lösung seines Problems.

2. Sich sporadisch mit Computerzeitschriften aus dem Kiosk fortzubilden, reicht vollkommen aus. Es wird dir immer einen gesunden Wissensvorsprung vor deinen Kunden sichern.

3. Falls der Kunde auf einen Qualitätsnachweis besteht, dann frage deinen Softwarelieferanten. Der stellt dir und deiner Mannschaft gerne bunte Partner-Zertifikate aus um den Kunden zu beeindrucken.

4. Erwähne vor deinen Kunden mit keinen Wort, dass es lizenzkostenfreie OpenSource Alternativen gibt, da kommen nur unbequeme Fragen!

5. Empfehle deinen Kunden immer nur die Produkte, die einen gewissen Verbreitungsgrad haben. Qualität und versteckte Lizenzkosten spielen keine Rolle. Hier zählt nur eine lange Referenzliste und das Argument: "Das Produkt ist vom Marktführer". So hast du immer eine super Ausrede wenn irgendwas schief geht: "Das haben ALLE so gemacht, was hätten wir sonst nehmen sollen?" Oder du kannst mit dem Kunden gemeinsam auf auf einen großen US-Softwarekonzern schimpfen, weil er das sicher zu Hause ebenfalls schon oft getan hat.

6. Stell dem Kunden nicht zu viele Fragen zu seiner vorhandenen IT-Landschaft. Das verwirrt den Kunden nur und dir geht eventuell der Auftrag verloren. Geh einfach immer von einer Standard-Konfiguration aus, die Nacharbeit bringt zusätzliche Einnahmen!

7. Verkaufe deinen Kunden immer die billige Standardlösung, erwähne nie vor Vertragsabschluss Lizenzeinschränkungen und weitere Anpassungskosten. Die Kunden haben sich an diese Praxis gewöhnt und die Konkurrenz macht das in ihren Angeboten genauso.

8. Lass dir von deinen Kunden zur Sicherheit kleine Aktennotizen mit Hinweisen auf die fehlenden Lizenzen und Sicherheitskonzepte unterschreiben.

9. Vergiss all deine jugendlichen Ideale und vermeide Perfektion. Auch wenn du von den verwendeten Produkten selber nicht überzeugt bist, der Einsatz von proprietärer und patentgeschützter Software eines Marktführers sichert dir das Einkommen!

10. Es ist nicht so wichtig die verkaufte Software zu beherrschen. Bedenke immer, der normale Kunde hat von EDV absolut keine Ahnung. Deswegen ist es viel wichtiger die psychologisch geschickten Marketingsprüche des Software-Herstellers auswendig zu können, seien sie auch noch so absurd.
  
Wer sich an diese Regel hält, wird Erfolg als EDV-Dienstleister, IT-Consulting Agentur, etc. haben. Selbst IT-Entscheider drücken oft mal ein Auge zu, weil sich ihre Geschäftsführer vom geschickten Marketing eines Softwareherstellers haben überrumpeln lassen.

So sieht es aus in deutschen Unternehmen. Unglaublich schlechte IT-Ausbildung, selbst bei den jungen Kollegen. Wer Facebook-Stausmeldungen verschicken kann, wird oft schon als IT-Profi angesehen. Bei IT-Anschaffungen glaubt man anscheinend immer noch, je teurer die Software, desto leistungsfähiger sind die Mitarbeiter vor den PCs.